Beziehungsende: Schlussstrich in der Paarbeziehung ziehen

Nicht den eigenen Wert infrage stellen

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Das Ende der Liebe: Einen Schlussstrich ziehen? Zu akzeptieren, dass die Partnerschaft gescheitert ist, ist ein großer Schritt. Man will es nicht wahrhaben und möchte so lange wie möglich an den Träumen und Wünschen festhalten. Ein Beziehungsende wird immer als Versagen wahrgenommen. Man hat einen Weg eingeschlagen, ist aber nicht am Ende angekommen. Was tun, wenn das Beziehungsende schwerfällt?

Das Beziehungsende ist kein persönliches Versagen

Eine Beziehung zu beenden, hat nichts mit einem persönlichen Versagen zu tun. Es geht vielmehr darum, seine physische und psychische Freiheit wiederzuerlangen, Unglück abzuwenden und den Weg freizumachen für neue Chancen im Leben. Allerdings ist es oft schwer, am Ende einer Partnerschaft diese positiven Seiten zu sehen. Daher kommt es oftmals zur folgenden Situation.

Wenn der Partner an der Beziehung festhält

Die Beziehung ist am Ende, und ein Partner zieht sich vom anderen zurück. Allerdings hat er nicht den Mut, einen Schlussstrich zu ziehen. Stattdessen nimmt er eine passive Verweigerungshaltung an. Die Partnerschaft ist eigentlich beendet, was beide Partner spüren. Aus der Vernunft heraus wissen auch beide, dass nichts sie mehr retten kann und eine Trennung das Beste wäre. Und trotzdem bleiben beide zusammen und werden wieder zueinander hingezogen.

So entsteht eine On-Off-Beziehung

Man formuliert neue Zukunftswünsche und gelangt kurz darauf wieder an denselben Punkt. Das Paar steht vor unüberwindbaren Problemen, von denen oft auch die Außenwelt Notiz nimmt. Alle fragen sich: Warum trennen sich die beiden denn nicht? Manchmal kommt es dann tatsächlich zu einer Trennung, die aber kurz darauf wieder aufgehoben wird. Man tritt wieder in Kontakt miteinander und führt die berühmte On-off-Beziehung. Das Resultat: Diese Art von Beziehungen geben den Menschen nie das, was sie suchen, und kosten viel Kraft.

Was tun, wenn das Beziehungsende ziehen nicht so recht gelingen mag?

Rufen Sie enge Vertraute zusammen, die Ihnen den Rücken stärken können, und vertrauen Sie darauf, dass nach dem Schmerz wieder gute Zeiten auf Sie warten. Wut, Hass und Enttäuschung können Sie in Form von Briefen ausdrücken. Dort dürfen Sie alles niederschreiben, was Sie gerade bewegt. Verwandeln Sie negative Energie in Bewegung, laufen Sie los, schließen Sie einen Vertrag mit dem örtlichen Fitnessstudio ab oder schließen Sie sich einer Yoga-Gruppe an. Rufen Sie sich in Erinnerung, dass Ihr Leben vor der Beziehung doch auch schöne Seiten hatte, die jetzt darauf warten, wiederbelebt zu werden. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie die unfreiwillige Freizeit verbringen sollen, machen Sie sich einen Plan dafür. Treffen Sie Freunde, fahren Sie in einen Kurzurlaub, lesen Sie Bücher, gucken Sie Filme.

Stellen Sie am Ende einer Beziehungs niemals Ihren Wert infrage

Das Einzige, was Sie falsch machen können, ist, den eigenen Wert infrage zu stellen. Versagen bedeutet, es nicht versucht zu haben. Zweifeln Sie nicht an Ihrem Wert als Mann oder als Frau, sondern lassen Sie den Trennungsschmerz zu. Nutzen Sie die Zeit, um wieder zu sich selbst zu finden und verschaffen Sie sich Klarheit über Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse – auch in Bezug auf künftige Partnerschaften. Trennen Sie sich auch von allem, was Sie noch mit der Partnerschaft verbinden, von Erinnerungen, Urlaubssouvenirs und schaffen Sie damit Platz für etwas Neues. Vor allem aber: Verzeihen Sie sich. Sie haben getan, was Sie konnten und was möglich war für die Beziehung. Schreiben Sie einen Abschiedsbrief, den Sie niemals versenden werden. Sagen Sie darin alles, was Sie loswerden wollen – nur für sich, und spüren Sie, wie befreiend das am Ende wirkt.

Schaffen Sie feste Zeiten für den Abschied

Als besonders belastend empfinden es viele Menschen in der Trennungsphase, dass sich das Gedankenkarussell einfach unaufhaltsam dreht. Egal ob Sie am Schreibtisch sitzen, einkaufen, Auto fahren oder sich nachts zum Schlafen legen wollen. Damit Sie wieder die Kontrolle über Ihre Gedanken bekommen, schaffen Sie sich feste Zeiten, in denen Sie an nichts anderes denken als an den Abschied und die Trennung. Danach steigen Sie bewusst wieder vom Karussell ab und widmen sich anderen Themen. Wenn nichts mehr hilft, dann stellen Sie sich mit den Füßen auf zwei Tennisbälle und versuchen Sie, nicht herunterzufallen.

Wie lange dauert der Trennungsschmerz?

Bis der letzte Funken verglüht ist, dauert es ungefähr ein Jahr. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob Sie in diesem Jahr schon wieder eine neue Beziehung eingehen sollten oder nicht. Ich bin der Meinung: Tun Sie das, was Ihnen guttut. Wenn Sie der Ansicht sind, dass eine neue Partnerschaft Ihnen über den Trennungsschmerz hinweghilft, dann gehen Sie sie ein. Vielleicht können Sie diese Beziehung mit mehr Klarheit eingehen und der Einsicht, dass die Verliebtheitsphase nicht für immer anhält.

Wie mit dem Ex-Partner umgehen nach der Trennung?

Begegnungen mit dem Ex-Partner sollten Sie in dieser Zeit nach Möglichkeit vermeiden. Folgen Sie ihm nicht mehr auf Facebook, vermeiden Sie Orte, an denen er sich aufhält, und schreiben Sie ihm keine Nachrichten. Bleiben Sie konsequent.

Für die Zukunft behalten Sie sich bei neuen Partnerschaften immer im Bewusstsein, dass diese endlich sein können. Es besteht in jeder Beziehung die reale Chance, dass Sie Ihren Partner wieder verlieren können. Machen Sie sich frei davon, dass Ihr eigener Wert an einen anderen Menschen gekoppelt ist. Setzen Sie sich neue, eigene Ziele. Und wenn Sie Hilfe dabei brauchen, dann nehmen Sie Kontakt zu einer Beratungsstelle auf.