Paarberatung - Unsinn oder Chance

Ist eine Paarberatung oder Einzelberatung eigentlich sinnvoll?

Paarberatung – Unsinn oder Chance? In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine professionelle Paarberatung Ihnen und Ihrem Partner helfen kann, Konflikte zu lösen, die Kommunikation zu verbessern und die Beziehung zu stärken. Sie lernen auch, wie Sie eine geeignete Paarberatung finden und was Sie von ihr erwarten können. Ob Sie schon lange zusammen sind oder erst am Anfang Ihrer Beziehung stehen, eine Paarberatung kann Ihnen neue Perspektiven und Impulse für Ihre Partnerschaft bieten.

Eine einmalige Chance – oder doch eher rausgeworfenes Geld?

PaarberatungPaarberatung ist ein Angebot für Paare, die in ihrer Beziehung Schwierigkeiten haben. Sie kann dabei helfen, Konflikte zu lösen, Kommunikation zu verbessern und die Beziehung zu stärken. Doch ist Paarberatung wirklich sinnvoll? Oder ist sie nur Zeit- und Geldverschwendung?

Argumente für Paarberatung

Paarberatung kann in vielen Fällen hilfreich sein. Sie kann dazu beitragen, dass Paare:

  • ihre Kommunikation verbessern
  • Konflikte konstruktiv lösen
  • ihre Bedürfnisse und Wünsche besser verstehen
  • neue Perspektiven für ihre Beziehung entwickeln
  • Paarberatung kann auch dabei helfen, eine Trennung zu vermeiden. Wenn ein Paar sich in einer Krise befindet, kann eine Paarberatung dazu beitragen, die Beziehung zu retten.

Argumente gegen Paarberatung

Es gibt auch Argumente gegen Paarberatung. Manche Menschen glauben, dass Paarberatung nur dann sinnvoll ist, wenn die Beziehung bereits in einer tiefen Krise steckt. Andere befürchten, dass die Paarberatung die Beziehung sogar noch weiter verschlechtern könnte.

Grundsätzlich gibt es Paare, die von der Beratung gut profitieren, wieder zusammenfinden, ihre Beziehung unter neuen Vorzeichen erfolgreich fortsetzen, oder vielleicht sogar eine Scheidung abwenden, die viel mehr Geld gekostet hätte. Es gibt allerdings auch immer wieder Paare, die in ihrer Problematik nicht weiter kommen und aufgeben. Damit eine Paarberatung erfolgreich ist, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.

Voraussetzungen des Beraters

Da die Paarberatung als eine eher schwierige und anspruchsvolle Form der Beratungstätigkeit gesehen wird, sollte der Berater über eine solide Ausbildung verfügen.
Dazu gehört auch ein eigener, reflektierter Erfahrungshintergrund, der in die Gespräche einfließt. Neben der Fachkompetenz sind auch Sympathie, Einfühlungsvermögen und eine dem Klienten zugewandte, wertschätzende Haltung unerlässliche Faktoren. Ihnen all dies zu bieten, ist unser oberstes Ziel.

Wir sind zertifizierte systemische Paartherapeuten und Mitglied im Berufsverband DGSF

Voraussetzungen des/der Klienten

Auch seitens des oder der Klienten sollten verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.
Hierzu gehören ebenfalls Sympathie und auch Vertrauen zum Berater, die Bereitschaft zu Offenheit und dem Erkunden neuer Möglichkeiten.
Bei Paarberatungen, an denen beide Partner teilnehmen, sollten die Partner bereit sein, in aller Ehrlichkeit miteinander umzugehen.
Wenn einer der Partner Geheimnisse hat, die er in den Beratungsprozess nicht einbringt, wie eine Außenbeziehung, kann der Beratungsprozess nicht erfolgreich verlaufen. Auf der Basis der „Komfortzone“ von Lügen, Verschwiegenheit oder Betrügereien, können keine Lösungen entstehen.
Zu dieser Offenheit gehört auch die Bereitschaft, Probleme an- und auszusprechen – auch wenn dies unbequem sein mag oder mit Ängsten behaftet ist.
Als Berater lassen wir uns nicht zum „Komplizen“ oder heimlichen Mitwisser von Geheimnissen machen. In solchen Fällen Fall kann es besser sein, dass zunächst einer der Partner seine Sichtweise, Probleme und Gefühle in einer Einzelberatung klärt und erst darauffolgend die gemeinsame Paarberatung weiterführt.
Zu Beginn der Beratung muss geklärt werden, ob beide Partner bereit sind, der Beziehung durch veränderte Sicht- und Verhaltensweisen eine Chance zu geben und deutlich zu formulieren, ob sie die Partnerschaft wirklich fortsetzen möchten.
Wenn ein Partner sich unbedingt trennen und der andere die Beziehung unbedingt retten will, stehen die Chancen für eine gute Lösung eher ungünstig.
Man sagt oft, dass man eine Beziehung nicht gut findet. Manche Leute sagen, sie wollen die Beziehung nicht mehr so machen wie früher. Sie sagen: Der Mann soll immer noch gründlich arbeiten und viel Zeit für seine Familie haben.
Auch für Singles und Einzelpersonen gibt es neben übersteigerter oder unrealistischer Wünsche und Erwartungen, noch weitere grundsätzliche Fragen, die für ein gutes Gelingen jeder Beratung wichtig sind.
Setzen Sie sich mit diesen Fragen in Ruhe auseinander, bevor Sie eine Beratung beginnen – nur so können Sie besser einschätzen, ob Sie die erforderlichen Voraussetzungen mitbringen und der Beratungsprozess erfolgreich verlaufen kann.

1. Bin ich bereit, in meinem Leben etwas zu verändern?

Egal, ob Sie in einer Partnerschaft stehen und eine Krise zu bewältigen haben, oder aber Ihr ungewolltes Single-Dasein beenden wollen – Sie selbst übernehmen die Regie für Ihr Leben und entsprechend für Ihr Glück.
Lassen Sie also die Wunschvorstellung los, ein anderer Mensch, die Situation oder Außenwelt müsse sich ändern, um Ihr Wohlbefinden zu steigern.
Wenn Sie selbst sich verändern, verändert sich alles Weitere automatisch mit!

2. Empfinde ich Wertschätzung für meinen Partner?

In der Paarberatung wird zwischen der Person und dem Verhalten in der Beziehung unterschieden.
Grundvoraussetzung ist, dass die Person wertgeschätzt und geachtet wird. Der Blick richtet sich dann auf das Verhalten, das als störend empfunden wird und an dem dann beide Partner etwas verändern möchten.

3. Wer trägt die Verantwortung für die Krise/den Konflikt?

Meistens hält man den Partner für den Verantwortlichen.
„Wenn er oder sie sich nur ändern würde, dann hätten wir kein Problem mehr.“ So oder ähnlich sind die Vorstellungen, mit denen Klienten in die Beratung kommen. Sie erhoffen sich, dass der Berater dem Partner endlich einmal klarmacht, dass dieser im Unrecht ist, sie suchen einen Verbündeten für die Klärung der Schuldfrage.
In einer guten Paarberatung wird genau das nicht passieren. Gute Berater lassen sich auf solche Machtspielchen nicht ein.
Wenn es dem Paar nicht gelingt, von dieser Haltung Abstand zu nehmen und anstatt dessen Verantwortung für die Krise zu übernehmen, kann der Beratungsprozess nicht erfolgreich sein.
Ist unter anderem einer der Partner „fremd“ gegangen, muss es beiden Partnern gelingen, die Gründe dafür in der eigenen Partnerschaft zu suchen. Bleibt es bei der Schuldzuweisung, kann keine Lösung gefunden werden.

4. „Wenn du die Sonne nicht siehst, genügt es meist, einfach nur die Blickrichtung zu wechseln.“

Für den Erfolg der Beratung ist es wichtig, wie das Paar die Krise betrachtet.
Können Sie in all Ihren Problemen und Verstrickungen auch noch erkennen, was gut läuft, wo es Gemeinsamkeiten gibt, wo die Ressourcen liegen – oder ist der Blick nur auf das Negative gerichtet?
Wenn die Partner bereit dazu sind, einmal die Perspektive zu wechseln und den Blick auf das Gelungene und Positive zu richten, ist schon viel gewonnen. Sicher gab es schon zu früheren Zeiten Krisen und Konflikte: Wie wurden diese gelöst? Was hat das der Beziehung gebracht? Was hat das verändert? Können Sie in der Krise auch die Chance zur Veränderung und zum Wachstum erkennen?

5. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“

Statistisch gesehen, leiden Menschen mit ausgeprägtem Humor deutlich seltener unter Problemen.
Dies gilt auch für Partnerschaften.
Und Paarberatungen. Humor trägt eindeutig zum Gelingen der Paarberatung bei.
Manchmal erscheint die Problematik so dramatisch, als wäre sie eine Szene von Loriot. Wenn wir dann über uns selbst lachen können, kann die Krise viel leichter überwunden werden.

Fazit zu „Eine einmalige Chance – oder doch eher rausgeworfenes Geld“?

Paarberatung kann eine Chance für Paare sein, die ihre Beziehung verbessern möchten. Sie kann dabei helfen, Konflikte zu lösen, Kommunikation zu verbessern und die Beziehung zu stärken. Allerdings ist Paarberatung nicht für jedes Paar geeignet. Wenn ein Paar sich in einer tiefen Krise befindet, kann eine Paarberatung dazu beitragen, die Beziehung zu retten. Allerdings ist es wichtig, dass sich beide Partner für die Paarberatung und die Veränderung ihrer Beziehung einsetzen.

Wann ist Paarberatung sinnvoll?

Paarberatung kann in vielen Fällen sinnvoll sein. Sie kann hilfreich sein, wenn Paare:

  • in einem Konflikt stecken, den sie nicht lösen können
  • sich in ihrer Beziehung unglücklich oder unzufrieden fühlen
  • sich voneinander entfremdet haben
  • sich in ihrer Beziehung nicht mehr respektiert oder wertgeschätzt fühlen
  • über eine Trennung nachdenken

Wenn Sie sich in einer dieser Situationen befinden, kann Paarberatung eine echte Möglichkeit sein, Ihre Beziehung zu verbessern.

Wie findet man einen guten Paarberater?

Es gibt viele verschiedene Paarberater. Bei der Wahl eines Paarberaters sollten Sie darauf achten, dass er über eine entsprechende Ausbildung verfügt. Außerdem sollten Sie sich mit dem Paarberater wohlfühlen und sich von ihm verstanden fühlen.

Kosten von Paarberatung

Die Kosten für Paarberatung variieren je nach Anbieter. In der Regel liegen die Kosten zwischen 80 und 200 EUR pro Stunde. 

Hier finden Sie die Kosten bei uns: 

Trennung trotz Paarberatung

Es kann sich im Verlauf oder als Ergebnis einer Paarberatung herausstellen, dass es für das Paar besser ist, sich zu trennen. Wichtig ist jedoch, dass vorher alle Themen offen besprochen und bewältigt wurden. Wenn sich die beiden Partner darüber einig sind, dass sie sich trennen wollen, so kann das friedlich geschehen.
Insbesondere wenn Kinder von der Trennung betroffen sind, ist es von Bedeutung, dass beide Partner auch nach der Trennung noch respektvoll und konstruktiv miteinander umgehen können. Das Ende einer Partnerschaft hat einen großen Einfluss auf nachfolgend neue Beziehungen.

Unter welchen Bedingungen kann keine Paarberatung stattfinden?

Wir lehnen eine Paarberatung ab, wenn körperliche, seelische und sexuelle Gewalt im Spiel sind, das heißt, wenn Menschen ihre Partner und / oder ihre Kinder gewohnheitsmäßig misshandeln, betrügen und hintergehen.
Eine psychische Erkrankung kann im Einzelfall bedeuten, dass zuerst die Erkrankung behandelt werden muss, bevor eine Paarberatung erfolgen kann. Hierzu ist eine fachärztliche Einschätzung und gegebenenfalls Therapie notwendig.
Die Beratung kann jedoch andererseits das Paar dabei unterstützen, besser mit der Krankheit umzugehen, da Krisenzeiten die Beziehung auch sehr belasten können.
Dies muss im Einzelfall geklärt und entschieden werden.

Titel: Paarberatung – Unsinn oder Chance

Wie auch immer Ihr individueller Weg und Ihre ganz eigene Lösung aussehen werden – nutzen Sie die Chance!