Ich möchte einen reichen Mann: bewusste Abhängigkeit schaffen

Geld - Woher hast du das bloß?

Wie beeinflusst Geld die Beziehung zwischen Partnern? Ist es ein Segen oder ein Fluch, wenn einer mehr verdient als der andere? Wie kann man finanzielle Konflikte vermeiden oder lösen? In meinem Artikel »Geld, Reichtum, Macht in der Paarbeziehung« gehe ich diesen Fragen nach und gebe Tipps für eine harmonische und gerechte Partnerschaft.



Finanzielle Unabhängigkeit

Während wir soeben feststellten, dass Frauen ihre finanzielle Unabhängigkeit vor eine neue Goldkette oder einen Luxusurlaub stellen, gibt es natürlich auch Ausnahmen, die die Regel bestätigen: Frauen, die sich bewusst einen vermögenden Mann suchen und sich damit in die Abhängigkeit begeben. Zu beobachten ist dieses Phänomen vorwiegend in Hollywood, wo sich viele reiche, aber in die Jahre gekommene Herren mit einer blonden Schönheit zeigen, die gerade volljährig geworden ist. In den USA gibt es sogar Seminare, die junge Frauen befähigen sollen, sich einen vermögenden Mann zu angeln. Es versteht sich von selbst, dass es hier nur die hübschesten von ihnen in den VIP-Bereich schaffen. Sie gibt ihre Schönheit und bekommt dafür Champagner und Ferraris. Bei der materiell ausgerichteten Liebe steht der Lebensstandard an erster Stelle. Der Preis scheint aber mindestens ebenso hoch, denn Geld macht nicht immer sympathisch. Wir müssen an dieser Stelle verallgemeinern und feststellen, dass es Männern mit sehr viel Geld häufig an den Eigenschaften mangelt, die Frauen an Position 1 bis 5 bei der Partnersuche stelle: Ehrlichkeit, Humor, Verlässlichkeit, Treue, Loyalität ‒ kurz: Charakter. Sachlich und materiell ausgerichtete Beziehungen sind selten glücklich. Sie sind Zweckgemeinschaften, wie wir sie schon vor hunderten Jahren beobachten konnten. An die Stelle der Liebesehe tritt wieder die Versorgungsehe. Und dennoch lässt sich auch bei Partnerschaften ein emotionaler Aspekt nicht ganz ausschließen. Jeder Mensch sehnt sich gelegentlich nach einer Umarmung, nach einem lieben Wort und nach Bestätigung. Bleibt dies in einer reinen Versorgungsehe aus, dann nützt auch alles Geld der Welt nichts, um die kleine Pflanze namens Frust und Sehnsucht verdrängen zu können.

Geld oder Liebe?

Zwischen 1989 und 2001 lief im deutschen Fernsehen eine Show mit dem Titel „Geld oder Liebe“ mit dem Moderator Jürgen von der Lippe. Bei den Kandidaten handelte es sich um Singles, die alle auf der Suche nach einem Partner waren. Drei weibliche und drei männliche Singles wurden während der Show jeweils unterschiedlich gruppiert und mussten gemeinsam Geld erspielen. Am Ende durfte das Publikum darüber abstimmen, welcher Mann und welche Frau das perfekte Paar abgaben. Jedoch stellte eine Frage im Vorfeld die Weichen: Vor Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses musste sich jeder der sechs Teilnehmer entscheiden, ob er lieber das erspielte Geld mit nach Hause nehmen oder aber die Chance auf eine mögliche Liebe wahren wollte. Wenn auch nicht vor der Fernsehkamera, so wird fast jeder einmal vor dieser Frage stehen: Ist es mir nun wichtiger, dass mein Partner mir einen gewissen Luxus und Lebensstandard ermöglicht, oder möchte ich mit ihm lachen können? Wenn die Wahl zugunsten des Geldes fällt, sollte man sich aber immer einer Sache bewusst sein: Mit dem Geld verschiebt sich auch das Machtverhältnis in einer Partnerschaft. Derjenige mit der Kreditkarte hat immer die Macht, den anderen aus dem Paradies zu vertreiben, wenn ihm danach ist. Eine Trennung in solchen Partnerschaften bedeutet immer, dass ein Partner auf die vielen Annehmlichkeiten verzichten muss, die er oft schon über Jahre hinweg als selbstverständlich angesehen hat. Die Konsequenzen einer Trennungsentscheidung vor Augen lässt manchen über vieles hinwegsehen. Der andere weiß dies wiederum und lässt sich gerne dazu verleiten, die Grenzen auszuloten. Im Konfliktfall fehlt es in solchen Partnerschaften schlichtweg an der Liebesenergie, die es anderen Paaren ermöglicht, noch einmal zusammenzufinden.

Titel: Ich möchte einen reichen Mann: bewusste Abhängigkeit schaffen
Untertitel: Geld – Woher hast du das bloß?