Zwischen Monogamie und neuen Wegen: Chancen und Risiken
Unser Angebot richtet sich an Menschen, die ihre Beziehungsform reflektieren, Herausforderungen meistern oder psychologische Unterstützung suchen – unabhängig davon, wie sie lieben. Wir sind ein zertifiziertes, systemisches Paarberaterpaar mit Lebenserfahrung und langjähriger Praxis-Erfahrung.
»Das Schlimmste ist nicht das Scheitern, sondern, es nicht versucht zu haben zu retten.«
(Zitat von Bertrand Piccard)
Wenn Monogamie nicht mehr trägt – wie eine offene Beziehung als Übergangsmodell Orientierung, Raum und neue Perspektiven schaffen kann.
Was bedeutet „Übergangsmodell“ in der Beziehung?
Der Begriff Übergangsmodell bezeichnet eine Beziehungsform, die nicht als endgültig gedacht ist, sondern als Zwischenstation dient – zum Beispiel in einer Phase der Orientierung, nach einer Krise oder wenn sich die Bedürfnisse beider Partner auseinanderentwickeln. Eine offene Beziehung kann in solchen Situationen neue Räume schaffen, ohne sofort Trennung oder völlige Neuorientierung zu bedeuten.
Warum entscheiden sich Paare für ein solches Modell?
Die Gründe, eine offene Beziehung als Übergangsmodell zu wählen, sind vielfältig:
- Verlust der sexuellen Anziehung innerhalb der Partnerschaft
- Unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich Nähe, Sexualität oder Freiheit
- Vermeidung einer sofortigen Trennung, vor allem wenn gemeinsame Verantwortung besteht (Kinder, Haus, etc.)
- Selbstfindung eines Partners nach einer Lebenskrise oder persönlichen Veränderung
Chancen einer offenen Beziehung als Übergang
In einer solchen Konstellation erleben viele Paare nicht nur Distanz, sondern auch neue Nähe. Die Offenheit kann helfen:
- den Dialog wieder in Gang zu bringen
- verloren gegangene Bedürfnisse zu artikulieren
- Eigenverantwortung und Selbstreflexion zu stärken
- den Wunsch nach Trennung zu überprüfen – mit weniger Druck
Manchmal wird aus einem Übergangsmodell eine tragfähige neue Form. In anderen Fällen erkennen Paare, dass sie getrennte Wege gehen wollen – mit mehr Klarheit und weniger Schuldgefühlen.
Typische Herausforderungen im Übergangsmodell
Eine offene Beziehung auf Zeit erfordert klare Regeln und viel Kommunikation. Typische Stolpersteine sind:
- Unausgesprochene Erwartungen
- Eifersucht oder Verlustängste
- emotionale Bindung an Dritte
- fehlende Reflexion über den Sinn der Öffnung
Ein Übergangsmodell sollte nicht aus einer Not heraus entstehen, sondern bewusst vereinbart und regelmäßig überprüft werden.
Ein Beispiel aus der Beratung
Ein Paar kommt in die Beratung, weil sich einer der Partner in einen Kollegen verliebt hat. Die bestehende Ehe war nicht unglücklich, aber auch nicht mehr lebendig. Anstatt sich sofort zu trennen, entscheiden sie sich, ihre Beziehung für eine begrenzte Zeit zu öffnen – mit dem Ziel, Klarheit zu gewinnen. Nach einigen Monaten stellen beide fest: Der emotionale Kern ihrer Beziehung ist stark. Der Flirt war ein Weckruf, kein Absprung. Heute führen sie wieder eine monogame Beziehung – aber mit einem neuen Bewusstsein füreinander.
Wichtige Fragen zur Klärung
Wenn Sie überlegen, ob eine offene Beziehung als Übergangsmodell für Sie infrage kommt, können folgende Fragen hilfreich sein:
- Was genau fehlt mir in der aktuellen Beziehung?
- Was verspreche ich mir von der Öffnung?
- Was möchte ich unbedingt erhalten?
- Welche Regeln sind für mich unverzichtbar?
Diese Reflexionen helfen, das Modell nicht als Flucht, sondern als bewusste Zwischenlösung zu gestalten.
Professionelle Begleitung als Ressource
Gerade in emotional aufgeladenen Übergangsphasen kann eine systemische Paarberatung helfen, Orientierung zu finden und gemeinsame Entscheidungen zu treffen – ohne vorschnelle Lösungen oder Druck. Ein professioneller Blick von außen ermöglicht es, Perspektiven zu erweitern und neue Beziehungsformen zu erkunden.
Fazit: Nicht Endstation, sondern Weggabelung
Eine offene Beziehung als Übergangsmodell ist keine Garantie für den Erhalt der Partnerschaft – aber sie kann helfen, Pausenräume zu schaffen, ohne gleich aufzugeben. Sie setzt Mut zur Ehrlichkeit voraus, Respekt vor der Autonomie des anderen und die Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben.
Ob daraus eine neue, stabile Beziehungsform entsteht oder der Weg in die Trennung führt – Klarheit wächst oft im Raum der Offenheit.
Hinweis: Wenn Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, lade ich Sie herzlich zu einem Erst- und Klärungsgespräch ein – online oder in meiner Praxis in Carlsberg. Ich unterstütze Sie gerne mit einer achtsamen, systemischen Perspektive.
In manchen Situationen entscheiden sich Paare für eine offene Beziehung auf Zeit – zum Beispiel nach einer Affäre, aus dem Gefühl der Entfremdung heraus oder weil eine Trennung im Raum steht, aber bisher nicht vollzogen werden soll.
Was motiviert diesen Schritt?
- Suche nach emotionalem oder sexuellem Ausgleich
- Wunsch, die Partnerschaft nicht sofort zu beenden
- Hoffnung auf neue Impulse oder Klarheit
Chancen und Herausforderungen
Eine offene Beziehung kann helfen, Stillstand zu überwinden – birgt aber auch die Gefahr, ungelöste Konflikte zu überdecken oder Entscheidungen zu verschieben.
Wichtig: Ehrliche Reflexion
Wir unterstützen Paare dabei, eine offene Beziehung nicht als Flucht, sondern als bewussten Entwicklungsschritt zu gestalten – mit klaren Zielen, Grenzen und emotionaler Achtsamkeit.
Seitentitel: Paarberatung – Offene Beziehung als Übergangsmodell
H1: Offene Beziehung als Übergangsmodell
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