Wie Menschen emotionale Nähe auf neue Weise gestalten – über das Beziehungsmodell queerplatonischer Partnerschaften (QPP).
Unser Angebot richtet sich an Menschen, die ihre Beziehungsform reflektieren, Herausforderungen meistern oder psychologische Unterstützung suchen – unabhängig davon, wie sie lieben. Wir sind ein zertifiziertes, systemisches Paarberaterpaar mit Lebenserfahrung und langjähriger Praxis-Erfahrung.
»Das Schlimmste ist nicht das Scheitern, sondern, es nicht versucht zu haben zu retten.«
(Zitat von Bertrand Piccard)
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In einer Welt, in der romantische und sexuelle Partnerschaften als Norm gelten, wirken queerplatonische Partnerschaften (QPP) auf viele zunächst ungewohnt. Doch für Menschen, die emotionale Intimität suchen, ohne romantische oder sexuelle Komponenten zu benötigen, stellt dieses Modell eine wertvolle Alternative dar. Häufig wird es von Personen gewählt, die sich als aromatisch oder asexuell verstehen, aber auch andere Menschen entdecken diese Beziehungsform zunehmend als erfüllend.
Was genau ist eine queerplatonische Partnerschaft?
Queerplatonische Partnerschaften sind intensive, platonische Beziehungen, die sich durch eine besondere emotionale Tiefe und Verbindlichkeit auszeichnen. Anders als klassische Freundschaften beinhalten sie oft eine explizite Abmachung, füreinander da zu sein – manchmal mit gemeinsamen Lebensplänen, gemeinsamem Wohnen oder auch einer Art „emotionaler Exklusivität“. Der Begriff „queerplatonisch“ verweist darauf, dass hier bewusst mit normativen Vorstellungen von Beziehung gebrochen wird.
Abgrenzung zu Freundschaft oder romantischer Partnerschaft
Im Unterschied zur Freundschaft ist eine QPP häufig stärker strukturiert, verbindlicher und in ihrer Bedeutung für das eigene Leben mitunter gleichwertig oder sogar bedeutungsvoller als romantische Beziehungen. Gleichzeitig bleibt sie frei von erotischer oder romantischer Intention – ohne dass dadurch Nähe oder Verbindlichkeit geringer wären.
Herausforderungen queerplatonischer Partnerschaften
Viele Menschen, die queerplatonische Partnerschaften führen, berichten von Unsichtbarkeit, fehlender gesellschaftlicher Anerkennung und Missverständnissen – auch im familiären oder beruflichen Umfeld. Fragen wie „Aber ihr seid doch zusammen, oder?“ oder „Wann kommt der richtige Partner?“ zeigen, wie sehr solche Modelle außerhalb gewohnter Raster liegen.
Auch rechtlich sind QPPs nicht vorgesehen – etwa bei Themen wie Mitversicherung, Mietverträge oder Krankenhausbesuchen. Hier erleben Betroffene häufig, dass ihre Bindung rechtlich weniger zählt als eine klassische Paarbeziehung.
Beratung für Menschen in queerplatonischen Beziehungen
In der Beratungspraxis begegnen queerplatonische Partnerschaften ähnlichen Themen wie andere Beziehungen: Kommunikation, Grenzen, Erwartungen oder der Umgang mit Außenwahrnehmung. Die Herausforderung besteht oft darin, sich selbst die Berechtigung für diese Beziehungsform zuzugestehen – unabhängig von gesellschaftlichen Kategorien. Ein geschützter Gesprächsraum kann dabei helfen, Klarheit zu finden und passende Formen der Gestaltung zu entwickeln.
Stimmen aus der Praxis
„Ich dachte lange, mit mir stimmt etwas nicht – bis ich verstanden habe, dass ich einfach anders liebe. Unsere queerplatonische Beziehung ist das Stabilste, was ich je hatte.“
– Klientin, 31 Jahre
„Wir wohnen zusammen, planen Urlaube und teilen unser Leben – aber wir sind kein Liebespaar. Die Beratung hat uns geholfen, uns selbst ernster zu nehmen und gegenüber anderen klarer zu kommunizieren.“
– Klientenpaar, 28 und 35 Jahre
Fazit: Eine Beziehung, die Sichtbarkeit verdient
Queerplatonische Partnerschaften zeigen, dass Nähe, Intimität und Verbindlichkeit nicht an Romantik oder Sexualität gebunden sein müssen. Sie sind eine Einladung, Beziehung neu zu denken – und sie verdienen Anerkennung und Raum, auch in der professionellen Beratung.