Wenn die Partnerwahl zum destruktiven System wird
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Der neue Partner ist da, der Himmel zu Beginn voller Geigen. Und dann passiert das, was bereits in der Vergangenheit eine beeindruckende Wiederholung gezeigt hat – der Partner hat schon wieder all die Eigenschaften, die verletzen, demütigen, ängstigen oder schlichtweg verärgern. Die nächste Trennung kommt, die Zweifel an einer dauerhaft glücklichen Beziehung schwinden, Frust, Selbstzweifel wachsen und der Mut für einen weiteren Versuch fehlt.
Was aber führt zu dieser wenig beglückenden „Treffsicherheit“?
Das, was im ersten Moment wie ein unglücklicher Zufall oder einfach nur großes Pech anmuten könnte, birgt tatsächlich ein fundiertes und belegbares System der unbewusst gesteuerten Anziehung. Erwiesenermaßen ziehen unter anderem Menschen, die in ihrer Kindheit körperliche Gewalt erfahren haben, leider auch gewalttätige Partner an.
Nun wird niemand behaupten, dass dies ihrer Wunschvorstellung entspricht – wer begibt sich schon freiwillig und mit Begeisterung in eine demütigende und wohl möglich sogar Gefahr bringende Atmosphäre?
Die Spiegelfunktion: Warum man vermeintlich immer an den Falschen gerät
Was hier vielmehr greift als der Wunsch, ist das Gesetz der Spiegelfunktion. Was wir in frühester Kindheit erfahren und erlebt haben, prägt nicht nur unser Welt-, sondern vor allem unser Selbstbild. Selbst die schmerzvollen Erfahrungen werden als „normal“ und wohl gerechtfertigt betrachtet, wir kennen ja keine anderen.
Mehr noch – bereits als Kind bekommen wird vermittelt, wir hätten es nicht anders verdient und dieses alte Bild bleibt erhalten, bis wir bewusst eine Änderung der Glaubenssätze anstreben, die uns nicht guttun oder gar massiv belasten.
Wer immer wieder betrogen oder verlassen wird, hat dies wahrscheinlich in seiner Kindheit erfahren oder zumindest befürchtet und glaubt, es nicht wert zu sein, dass ein geliebter Mensch bei ihm bleibt. Es bleibt eine Ausstrahlung von Verlustängsten und Klammern, was genau zu dem führt, was vermieden werden soll.
Mangelnde Wertschätzung des eigenen Ich als Auslöser
Immer wieder geradezu wehrlos mit Respektlosigkeit oder ständiger Kritik konfrontiert zu werden, weist auf mangelnde Wertschätzung eigener Potenziale und Bedürfnisse hin. Das Gefühl, nicht „gut genug“ zu sein, wird zum ausgesendeten Signal und präsentiert unbewusst die Rolle des minderwertigen Opfers. Prompt steigt unser Gegenüber auf dieses Signal ein und gibt uns genau das, was wir selbst von uns denken – sei es noch so schmerzhaft.
Hiermit soll das unschöne Verhalten Anderer keinesfalls schöngeredet werden – die Verantwortung für unser Selbstbild und entsprechend für die Resonanz darauf, bleibt trotz aller belastenden Erfahrungen und Denkmuster jedoch unsere eigene
„Baustelle“.
Aus der Selbstverantwortung ergibt sich der Weg aus der Falle
Die Verantwortung dafür, immer an den Falschen zu geraten, können wir leider nicht anderen in die Schuhe schieben. Das ist aber gleichzeitig auch ein wunderbarer Gedanke, denn dies bedeutet, dass wir zukünftig selbst die Regie übernehmen können!
Also Abschied von Selbstzweifel, Opferrolle, Minderwertigkeitsgefühlen und Ängsten – ein neues und positives Bild von sich selbst wartet darauf, ausgesendet, empfangen und gewürdigt zu werden!
Zu hohe Erwartungen bewirken Enttäuschungen
Manchmal sind aber auch die Erwartungen an einen potenziellen Lebensgefährten zu hoch oder unrealistisch.
Der Traumpartner soll attraktiv, liebevoll, aufmerksam, erfolgreich und stets verfügbar sein.
Er oder sie soll uns stets verstehen, unsere Wünsche teilen, am besten Gedanken lesen können und uns rund um die Uhr unterstützen.
Hierzu ist kein Mensch fähig und hierfür ist eine Partnerschaft auch nicht gedacht.
Wer auf den Partner als Beschützer, Retter und Glücksbringer wartet, wird wieder und wieder enttäuscht sein.
Sich selbst als individuelle und eigenverantwortliche Persönlichkeit auszuleben, ist die beste Voraussetzung für Offenheit und die Bereitschaft, einem ebenso individuellen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.
So geraten Sie zukünftig nicht mehr an den Falschen
Ob nun destruktive Selbstwahrnehmung oder Erwartung – mit der richtigen Sichtweise wird das Thema „immer der falsche Partner“ bald bewältigt sein!
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Autor: Bernd Nickel, Co-Autor: Doris Nickel;
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