Angst um den Partner - Überfürsorge oder...?

Was dahinter steckt und was Sie dagegen tun können

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Manchmal kommen in einer Partnerschaft oder Ehe starke Erinnerungen an die Kindheit hoch. Einer der Partner lässt keine Gelegenheit aus, den anderen zu umsorgen, dessen Wohlbefinden krampfhaft steigern zu wollen und gut gemeinte Ratschläge zu verteilen. „Bitte fahr nicht so schnell“, „Du musst mehr Vitamine zu dir nehmen“ und „Ruf aber zwischendurch an, damit ich mir keine Sorgen mache“ sind Sätze, die in wachsender Frequenz auf einen längst erwachsenen Menschen einprasseln. Teilweise werden Vorwürfe formuliert doch bitte „vernünftig“ zu sein und Rücksicht zu nehmen, da der sorgenvolle Partner sonst vehement über Schlaflosigkeit, Kummer und Angst um das so behütete Objekt klagt. Die Angst um den Partner und was wirklich dahinter steckt.

Kind oder Partner? Wenn Angst zum Problem wird

Wenn Eltern ihre Kinder im Auge behalten, sich um diese sorgen und ihnen Ratschläge erteilen, damit ihnen nichts zustößt, ist dies noch völlig normal. Wenn jedoch Erwachsene ihren ebenso erwachsenen Partner wieder zum kleinen Kind machen und ihm Überfürsorge überstülpen, steckt ein ernsthaftes Angstproblem dahinter.

Natürlich ist es schön, den Partner auch mal zu verwöhnen und sich zu wünschen, dass es ihm gut geht.
Die überspitzte Form des Behütens und der Ängstigung um den Partner, ist jedoch leider kein Akt aus Liebe und alles andere als selbstlos – hier geht es darum, das eigene ICH zu versorgen und sich selbst abzusichern, emotional und auch äußerlich.

Was steckt hinter der Angst um den Parter?

Wenn die ständige Angst um den Partner kritische Formen annimmt, dann herrscht ein klassischer Fall von Übertragungsmechanismus vor. Die eigene Angst, sich nicht auf sich selbst verlassen zu können, hilflos zu sein und ohne den Partner wertloser oder gar lebensunfähig zu werden, lässt nur eine einzige „logische“ Verhaltenskonsequenz zu. Das, worüber ich mich selbst definiere und was für mich so lebensnotwendig ist, muss auf Biegen und Brechen beschützt, gepflegt und bewahrt werden.

Dies führt dazu, dass dem Partner die passende Kleidung für den nächsten Tag herausgelegt wird, ihm während seiner Abwesenheit ständig telefonische Zwischenmeldungen abverlangt werden oder er einem permanenten Bombardement angeblich gesundheitsfördernder Medikamente und Lebensweisen unterliegt.

Für beide Partner bedeutet dies ausgeprägten Stress. Der Eine lebt in ständiger Angst - er beschützt, kontrolliert und überlastet sich mit seinen ständigen Forderungen nach innerer Absicherung selbst. Der Andere wird nicht eine Sekunde losgelassen und versucht diesem Druck durch Rückzug auszuweichen.

Sind auch Sie von einem übermäßigen Angstgefühl betroffen?

Leiden Sie unter eigenem „Behüte-Verhalten“ oder Angst um Ihren Partner und dessen Wohlergehen?
Oder fehlt Ihnen die Luft zum Atmen, weil Ihr Partner oder Ihre Partnerin Sie mit ängstlicher Fürsorge fast erdrückt?

Loslassen, Grenzen setzen und vertrauen

Bereiten Sie diesem Fürsorge-Konflikt ein Ende! In meiner systemischen Beratung sind Sie als Paar oder auch Einzelperson willkommen, um dieses Problem zu lösen. Gemeinsam beleuchten wir Ursachen der Angst und des mangelnden Selbstwerts, definieren klare Grenzen, sowie neue Denkmuster und Umgangsformen, damit Sie letztendlich das sind, was Sie als Paar sein sollen – zwei erwachsene Menschen auf Augenhöhe.

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