Eifersucht in Beziehungen

Tipps – So besiegen Sie Ihre Eifersucht

Eifersucht ist ein häufiges Problem in Beziehungen, das zu Konflikten, Stress und Unzufriedenheit führen kann. Aber was sind die Ursachen und Auswirkungen von Eifersucht? Wie kann man damit umgehen und eine gesunde Partnerschaft aufrechterhalten? In diesem Artikel erfährst du mehr über die psychologischen Hintergründe von Eifersucht, wie du sie erkennen und reduzieren kannst, und welche Tipps dir helfen können, deine Beziehung zu stärken.



Eifersucht ist Besitzanspruch

Der nachfolgende Text sollte nur als Denkanstoß dienen und ersetzt keine Beratung, kein Coaching und keine Therapie. Wenn Sie das Thema und unsere Ansichten ansprechen, machen Sie den nächsten Schritt und vereinbaren Sie mit mir einen Termin.

Eifersucht verkörpert einen ausschließlichen Besitzanspruch auf eine andere Person, zu der eine emotionale Bindung vorhanden ist. Eifersucht selbst entsteht, wenn dieser Besitzanspruch vermeintlich oder real durch den Partner infrage gestellt wird und somit eine starke Verlustangst auslöst. Dies kann sehr drastische, auch gewalttätige eifersüchtige Handlungen bewirken.

Eifersucht und Neid sind sich zwar in manchen Aspekten gleich, ist aber etwas grundsätzlich anderes. Der Unterschied zwischen Eifersucht und Neid ist der, dass ein eifersüchtiger Mensch Angst hat, zu verlieren, was (oder wen) er besitzt und wirklich oder vermeintlich benötigt, und ein neidischer Mensch das haben will, was andere besitzen. Kinder sind etwa eifersüchtig, wenn ihre Mutter ihren Geschwistern Aufmerksamkeit zuteilwerden lässt, aber neidisch wegen des Fahrrades ihres Freundes, das sie gerne hätten.

Die gemeinsame Ursache für Eifersucht und Neid ist ein Selbstwert-Defizit. Im Fall von Eifersucht empfindet der Betroffene mangelnde Wertschätzung durch eine konkrete Person, Neid hingegen entzündet sich an den eigenen Wertvorstellungen oder denjenigen, die der Betroffene in eine soziale Gruppe bzw. die Gesellschaft projiziert.

Eifersucht ist Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

In dieser sprichwörtlichen Redensart ist die Eifersucht auf eine gute Formel gebracht: Eifersüchtige Menschen wollen die emotionale Zuwendung einer Person für sich allein besitzen. Und dafür setzen sie ihre ganze Leidenschaft ein. Sie haben Angst vor tatsächlichen oder vermeintlichen Konkurrenten. In vielen Fällen ist eine Dreiecksbeziehung der Grund für die Eifersucht. Ein oder mehrere Rivalen bedrohen eine Zweierbeziehung. Meistens geht es um Liebesbeziehungen, man kennt aber auch die Eifersucht unter Geschwistern oder zwischen Vater, Mutter und Kind.

Eifersucht in der Partnerschaft lässt sich nur im jeweiligen kulturellen Zusammenhang verstehen.

Eifersucht in der Gesellschaft

In unserer Gesellschaft hat die Eifersucht verschiedene wirtschaftliche, soziale und geistig-seelische Ursachen. Theoretisch gesehen wird bei der Eifersucht das Besitzdenken auf persönliche Beziehungen übertragen. In der heutigen Zeit ist die Partnerschaft mit einem Menschen, auf den man sich verlassen kann, der zuverlässig ist und mit dem man in gegenseitiger Liebe verbunden ist, eher selten geworden. Wer einen solchen Menschen hat, versucht ihn festzuhalten – dies kann der Beginn von Eifersucht sein. Frauen und Männer drücken ihre Eifersucht sehr unterschiedlich aus: Männer neigen dazu, ihre Eifersucht zu leugnen und versuchen dann, einen Ausgleich für ihr beschädigtes Selbstwertgefühl zu schaffen. Sie sehen die Ursachen primär in äußeren Bedingungen wie einem Rivalen.

Frauen dagegen neigen dazu, die Ursachen für ein tatsächliches oder befürchtetes Abwenden des Partners bei sich zu suchen und entwickeln Schuldgefühle. Dementsprechend gehen Frauen auch anders mit ihrer Eifersucht um: Sie versuchen, die Beziehung zum Partner zu verbessern.

Die beste Hilfe gegen Eifersucht ist das Ich zu stärken und Selbstbewusstsein zu gewinnen. Menschen, die ihren eigenen Wert kennen und wissen, dass sie anziehend wirken, neigen weniger zur Eifersucht. Nimmt die Eifersucht Ausmaße an, die den Alltag extrem beeinflussen, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen, beispielsweise in Form einer Beratung. Ziel sollte es sein, den eigenen Selbstwert zu finden und zu verstärken.

Eifersucht ist ein Gefühl, das viele Menschen kennen und das oft als negativ und schädlich für eine Beziehung angesehen wird. Doch was ist Eifersucht eigentlich und wie entsteht sie? Welche Ausprägungen gibt es und wie geht die Gesellschaft mit diesem Phänomen um? Und was sagen bekannte Paartherapeuten wie Esther Perel, Michael Mary oder Arnold Retzer zur Eifersucht? In diesem Blogpost möchte ich diese Fragen beleuchten und einige Erkenntnisse aus der Forschung und der Praxis vorstellen.

Die Genealogie der Eifersucht

Eifersucht ist eine komplexe Emotion. Sie besteht aus verschiedenen Komponenten:

  • Angst vor dem Verlust des Partners oder der Partnerin, Wut auf den Rivalen oder die Rivalin,
  • Scham über die eigene Unzulänglichkeit,
  • Trauer über den Verlust der Liebe, Schuldgefühle über die eigenen Gedanken oder Handlungen,
  • Neugier auf das Fremde, Erregung durch die Herausforderung und
  • manchmal auch Liebe und Dankbarkeit für den Partner oder die Partnerin.

Eifersucht ist also nicht nur ein negatives Gefühl, sondern kann auch positive Aspekte haben.

Die Ursachen für Eifersucht sind vielfältig und hängen von der Persönlichkeit, der Biografie, der Beziehungsdynamik und der kulturellen Prägung des Einzelnen ab.

Manche Menschen … 

  • sind von Natur aus eifersüchtiger als andere,
  • haben in ihrer Kindheit oder früheren Beziehungen Erfahrungen gemacht, die ihre Eifersucht verstärken,
  • haben unrealistische Erwartungen an ihren Partner oder ihre Partnerin,
  • fühlen sich in ihrer Beziehung vernachlässigt oder ungeliebt,
  • suchen nach einem Kick oder einer Bestätigung außerhalb der Beziehung.

Die Ausprägungen der Eifersucht

Verhaltensweisen, die der Eifersucht zugeschrieben werden, können von heftigen Alltagsgefühlen bis zu psychotischen Störungen reichen. Eifersucht wird in der Regel als Verletzung des Selbstwertgefühls, als Gefühl, ausgeschlossen zu sein, erlebt. Eifersüchtige Menschen schildern ihre Gefühle als: Verlustgefühle, kein Selbstvertrauen mehr zu haben, innerlich verwundet zu sein, sich zurückgesetzt zu fühlen, sich unbedeutend vorkommen. Oft findet sich auch Ängstlichkeit, emotionale Abhängigkeit, Unsicherheit, Erregbarkeit und übersteigertes Kontrollbedürfnis.

Eifersucht kann sich in verschiedenen Formen und Intensitäten äußern. Manche Menschen empfinden nur gelegentlich und leicht Eifersucht, wenn ihr Partner oder ihre Partnerin mit jemand anderem flirtet oder sich für jemand anderen interessiert. Manche Menschen empfinden häufig und stark Eifersucht, wenn ihr Partner oder ihre Partnerin Zeit mit jemand anderem verbringt oder sich von jemand anderem angezogen fühlt. Manche Menschen empfinden chronisch und extremem Eifersucht, wenn ihr Partner oder ihre Partnerin auch nur einen Blick auf jemand anderen wirft oder sich von jemand anderem loben lässt.

Die Reaktionen auf Eifersucht sind ebenfalls unterschiedlich. Manche Menschen äußern ihre Eifersucht offen und konfrontieren ihren Partner oder ihre Partnerin mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen. Manche Menschen verbergen ihre Eifersucht und leiden still vor sich hin oder ziehen sich zurück. Manche Menschen kompensieren ihre Eifersucht und versuchen, ihren Partner oder ihre Partnerin eifersüchtig zu machen oder sich selbst attraktiver zu machen. Manche Menschen kontrollieren ihre Eifersucht und spionieren ihrem Partner oder ihrer Partnerin nach oder stellen Regeln auf.

Die Folgen der Eifersucht

Eifersucht kann sowohl positive als auch negative Folgen für eine Beziehung haben. Auf der positiven Seite kann Eifersucht dazu führen, dass sich ein Paar mehr schätzt und mehr um seine Beziehung bemüht. Eifersucht kann auch dazu beitragen, dass ein Paar seine Kommunikation verbessert und seine Grenzen klärt. Eifersucht kann auch ein Ansporn sein, sich selbst weiterzuentwickeln und seine eigenen Unsicherheiten zu überwinden.

Auf der negativen Seite kann Eifersucht aber auch dazu führen, dass sich ein Paar entfremdet und zerstreitet. Eifersucht kann auch dazu führen, dass ein Paar seine Freiheit einschränkt und seine Individualität verliert. Eifersucht kann auch ein Auslöser sein für Gewalt, Betrug oder Trennung. 

Die Gesellschaft und die Eifersucht

Eifersucht ist ein universelles Phänomen, das in allen Kulturen vorkommt. Allerdings gibt es kulturelle Unterschiede in der Bewertung und im Umgang mit Eifersucht. In manchen Kulturen gilt Eifersucht als Zeichen von Liebe und Leidenschaft, in anderen als Zeichen von Schwäche und Besitzanspruch. In manchen Kulturen wird Eifersucht akzeptiert und toleriert, in anderen wird sie verurteilt und bestraft. In manchen Kulturen wird Eifersucht offen gezeigt und diskutiert, in anderen wird sie versteckt und tabuisiert.

Die moderne westliche Gesellschaft hat ein ambivalentes Verhältnis zur Eifersucht. Einerseits wird Eifersucht als normal und natürlich angesehen, andererseits wird sie als ungesund und irrational abgelehnt. Einerseits wird Eifersucht als Ausdruck von Liebe und Treue gewertet, andererseits wird sie als Hindernis für Liebe und Freiheit gesehen. Einerseits wird Eifersucht als individuelles Problem betrachtet, andererseits wird sie als gesellschaftliches Phänomen analysiert.

Die Paartherapeuten und die Eifersucht

Eifersucht ist ein häufiger Anlass für Paare, eine Paartherapie aufzusuchen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze und Methoden, wie Paartherapeuten mit Eifersucht umgehen. Hier möchte ich drei bekannte Paartherapeuten vorstellen, die sich mit dem Thema Eifersucht beschäftigt haben: Esther Perel, Michael Mary und Arnold Retzer.

Esther Perel ist eine belgisch-amerikanische Paartherapeutin, die primär durch ihre Bücher und Vorträge über Untreue bekannt geworden ist. Sie vertritt die These, dass Affären nicht immer das Ende einer Beziehung bedeuten müssen, sondern auch eine Chance für einen Neuanfang sein können. Sie plädiert dafür, dass Paare ihre Eifersucht nicht verleugnen oder bekämpfen, sondern verstehen und transformieren. Sie sagt: „Eifersucht wird zumindest in als seriös geltenden Publikationen viel häufiger untersucht als Eifersuchtsfreiheit; deshalb haben wir nicht viel Daten. Und da Eifersucht von den meisten als universelles Phänomen angesehen wird, wird die Möglichkeit von Eifersuchtsfreiheit fast immer übersehen.“

Michael Mary ist ein deutscher Paartherapeut, der vorwiegend durch seine Bücher und Seminare über Beziehungsmodelle bekannt geworden ist. Er vertritt die These, dass Eifersucht nicht nur ein Gefühl ist, sondern auch eine Strategie, um die eigene Position in der Beziehung zu sichern. Er plädiert dafür, dass Paare ihre Eifersucht nicht als Schicksal hinnehmen oder als Schuld zuweisen, sondern als Herausforderung annehmen und als Chance nutzen. Er sagt: „Eifersucht ist eine Strategie zur Sicherung der eigenen Position in der Beziehung. Sie ist eine Reaktion auf eine Bedrohung der eigenen Position durch einen Dritten oder eine Dritte.“

Arnold Retzer ist ein deutscher Paartherapeut, der hauptsächlich durch seine Bücher und Artikel über systemische Therapie bekannt geworden ist. Er vertritt die These, dass Eifersucht nicht nur ein individuelles Problem ist, sondern auch ein systemisches Phänomen, das mit der Struktur und Dynamik der Beziehung zu tun hat. Er plädiert dafür, dass Paare ihre Eifersucht nicht isoliert betrachten oder behandeln, sondern im Kontext ihrer Beziehungsgeschichte und -kultur verstehen und verändern. Er sagt: „Eifersucht ist kein individuelles Problem eines einzelnen Partners oder einer einzelnen Partnerin, sondern ein systemisches Phänomen: Sie entsteht aus der Struktur einer Beziehung heraus.“

Fazit zur Eifersucht

Eifersucht ist ein komplexes und ambivalentes Gefühl, das viele Menschen in ihren Beziehungen erleben. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wie man mit Eifersucht umgehen soll, sondern es kommt darauf an, die eigene Situation zu reflektieren und die passende Lösung zu finden. Dabei können verschiedene Perspektiven und Ressourcen hilfreich sein, wie die Ansätze von Esther Perel, Michael Mary oder Arnold Retzer. Wichtig ist es, die Eifersucht nicht als Feind zu sehen, sondern als Freund, der uns etwas über uns selbst und unsere Beziehung lehren kann.

Sei, wer du bist, nicht der, der du sein sollst, sondern der du sein willst. Nicht den Vorstellungen andere folgend, sondern deinen eigenen Weg. Alles andere wird sich von selbst ergeben
Antony Robbins

„Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als du sie bisher sahst, denn das heißt ein neues Leben beginnen.“
Marc Aurel

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Albert Einstein


Eifersucht und Verlustangst


Titel: Eifersucht in Beziehungen. Untertitel: Tipps – So besiegen Sie Ihre Eifersucht