Zwischen normaler und krankhafter Kontrolle
»Weißt du, was man später am meisten bereut – es nicht versucht zu haben.«
(Zitat aus dem Film »Die Farbe des Horizonts«)
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Was ist normal, was nicht? Am Ende liegt es im Ermessen des jeweiligen Partners, was als „normal“, belastend oder gar unerträglich empfunden wird. Daher sollt die folgende Einstufung der Eifersucht auch eher als Anhaltspunkt und Hilfestellung aus psychologischer und therapeutischer Sicht verstanden werden. Ihre individuelle Einstellung und Ihr eigenes Empfinden sind letztlich entscheidend. Solange sich beide Partner trotz bestehender Eifersuchtsgefühle wirklich wohlfühlen, besteht kein Grund zu einer Veränderung.
Das sind die verschiedenen Stufen der Eifersucht
Vielleicht sind folgende Einschätzungen aber dennoch anregend und interessant, um sich mit der Thematik Eifersucht auseinanderzusetzen und die Partnerschaft einmal ganz bewusst zu beleuchten.
Gesunde Aufmerksamkeit
Hierbei bemerken beide Partner, wie wichtig die Beziehung und der andere Mensch sind, halten dessen Aufmerksamkeit und liebevolles Verhalten nicht für selbstverständlich und zeigen oder äußern, dass ihnen nicht egal ist, was der andere tut.
Leichte Eifersucht
Die Eifersuchtsgefühle sind nicht belastend (für einen oder gar beide Partner), zeigen sich eher spielerisch und werden humorvoll, leicht und vor allem entspannt geäußert. Dieses Verhalten demonstriert dem Partner, wie wichtig er ist und kann als Ansporn für bleibende Aufmerksam unter beiden Partnern dienen.
Temporäre Eifersucht
Beruflicher Stress, die Geburt eines Kindes, eine Erkrankung oder jede weitere Veränderung der Lebenssituation, können zu einem vorübergehenden Verlust des Selbstwertgefühls eines der beiden Partner führen. Dieser fühlt sich unattraktiv, nicht ausgelastet oder aber ständig überfordert – und überträgt die Unzufriedenheit mit sich selbst prompt auf den anderen. Sobald sich die „Wogen“ geglättet haben, lassen diese Ängste und negativen Empfindungen nach.
Ausgeprägte Eifersucht
Hier werden die Eifersuchtsgefühle (eines oder beider Partner) bereits zu einer Belastung. Ein ständiger Druck liegt in der Luft, der Eifersüchtige zeigt sich vorwurfsvoll und äußert Unterstellungen.
Krankhafte Eifersucht
Ein ungezwungenes und gesundes Miteinander ist nicht mehr möglich, die Belastung wird unerträglich. Der eifersüchtige Partner kontrolliert, wacht über jeden Schritt des anderen und glaubt trotz aller Beteuerungen nicht, dass kein Grund zur Beunruhigung besteht. Unterstellungen und permanente Vorwürfe steigern sich weiter.
Vermeintlich begründete Eifersucht
Ein Seitensprung eines der beiden Partner wird zum Thema. Aber Vorsicht – verantwortlich für den emotionalen Umgang und das Empfinden des Betroffen ist der „Übeltäter“ keineswegs!
Auch wenn vorerst Misstrauen und Schmerz über das Geschehene vorherrschen, liegt es in der Hand des Betroffenen, den eigenen Wert wahrzunehmen und sich nicht langfristig als betrogenes Opfer zu sehen.
Eifersucht und Kontrolle: Die Krise als Chance nutzen
Sofern die Fronten geklärt sind und ein Erhalt der Partnerschaft das Ziel ist, gilt es, einen erneuten Vertrauensvorschuss zu leisten. Die Krise kann als Chance anstatt als Niederlage erkannt werden. Misstrauen, Vorwürfe und Unterstellungen würden dies nur verhindern und einen Beweis für zukünftige Treue kann niemand leisten.
H1: Die Stufen der Eifersucht
H2: Zwischen normaler und krankhafter Kontrolle