Das inneren Kind in der Paarbeziehung

Das innere Kind als die Wahrnehmung die wir in der Kindheit gewonnen haben

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Das innere Kind ist eine symbolische Vorstellung für einen Teil jedes Menschen, in dem seine Erfahrungen, seine Erlebnisse und tiefen Empfindungen und auch seine Selbstwahrnehmung gespeichert sind. Auch Kränkungen, die wir erfahren haben und schlimme Erlebnisse tragen wir mit dem inneren Kind in uns herum. Diese Empfindungen entstehen bereits früh in der Kindheit und beeinflussen bis in die Gegenwart den Alltag. Das innere Kind hat auch ein großes Mitspracherecht bei unseren Beziehungen. Es führt dazu, dass wir uns sprichwörtlich oft kindisch verhalten, in Streits Trotzreaktionen zeigen oder Verlustängste entwickeln, die gar nicht auf die aktuelle Situation, sondern auf frühere Erfahrungen zurückzuführen sind. Oft verfallen wir in solchen verletzlichen Situationen in die Perspektive des Kindes und verhalten uns entsprechend.

Warum das innere Kind destruktiv sein kann.

Kindische Verhaltensweisen sind in einer erwachsenen Partnerschaft wenig konstruktiv. Wer mit seinem inneren Kind nicht im Reinen ist und dadurch immer wieder aktuelle Erlebnisse mit früheren, vielleicht schmerzhaften oder frustrierenden Ereignissen koppelt, kann nur schwer Konflikte lösen und glückliche Beziehungen führen. Ein Ansatz, dieses Problem zu lösen, liegt in der Arbeit mit dem inneren Kind. Wir können uns bewusst mit diesem Kind auseinandersetzen und Freundschaft mit ihm schließen.

Wie funktioniert die Arbeit mit dem inneren Kind?

Es ist im ersten Schritt wichtig, sich der Existenz dieses inneren Kindes bewusst zu sein. Der erwachsene, reflektierende und beobachtende Teil in uns lernt das innere Kind wahrzunehmen, seine Bedürfnisse zu spüren und anzuerkennen und sich damit selbst anzunehmen. Danach unterscheidet man zwischen verschiedenen Ansätzen, die aber alle zum Ziel haben, Wunden aus der Vergangenheit zu heilen, dysfunktionale Verhaltensmuster zu erkennen und die Fähigkeit zu entwickeln, diese selbstverantwortlich zu lösen. Nur wer in der Lage ist, einen liebevollen Umgang mit sich selbst zu leben, kann so auch auf andere zugehen.

Sie können mit der Arbeit mit dem inneren Kind zu jeder Zeit Ihres Lebens beginnen. Erich Kästner sagt: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Sprechen Sie mit dem inneren Kind, als ob es tatsächlich vor Ihnen säße. Führen Sie einen Dialog mit ihm, in dem Sie ihm erklären, dass es keine Angst mehr zu haben braucht, dass Sie jetzt gemeinsam erwachsen, stark und selbstverantwortlich sind.

Die positiven Erlebnisse als Ressourcen nutzen

Wir neigen dazu, uns auf die negativen und die verletzenden Erlebnisse von früher zu fokussieren. Fruchtbarer ist es aber, sich ganz bewusst die positiven Erlebnisse ins Gedächtnis zu rufen. Überlegen Sie: Was war schön an Ihrer Kindheit? Welche Menschen und Erlebnisse haben Sie positiv geprägt? Nutzen Sie diese positive Seite des inneren Kindes als Ressource in der Gegenwart. Sie können die emotionale Zuwendung, die Ihnen vielleicht fehlte, im Hier und Jetzt ausgleichen. Kinder haben von Natur aus eine unbändige Lebensfreude. Diese können Sie auch als Erwachsener erleben, wenn Sie sich intensiv mit Ihrem inneren Kind auseinandersetzen.

Der Einfluss des inneren Kindes auf die Paarbeziehung

Das innere Kind beeinflusst jeden Bereich unseres Erwachsenenlebens – auch unsere Partnerschaft. Manchmal lässt der Partner beispielsweise einen vermeintlich harmlosen Satz fallen, der aber in der Vergangenheit eine starke, verletzende Wirkung hatte und den anderen daher bis ins Mark trifft. Der Streit eskaliert.

Die daraus entstehenden Probleme in der Partnerschaft können nur gelöst werden, wenn die Partner mit ihrem inneren Kind im Reinen sind. Durch eine intensive Auseinandersetzung – manchmal mit der Unterstützung eines Therapeuten – können tiefe Gefühle aus der Vergangenheit zugelassen werden.

Die Arbeit mit dem inneren Kind kann ein wichtiger Bestandteil der Arbeit an einer glücklichen Beziehung sein. Gerne unterstütze ich Sie auf diesem Weg.