Hassliebe in der Partnerschaft

Liebe und Hass haben eine starke Verbindung

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Hassliebe: Wie sie entsteht und was man aus ihr lernen kann

Hass ist ein großes Wort. Es ist die bedeutendste Form von Geringschätzung, zu der wir fähig sind. Hass hat eine enorme Energie. Auch in Partnerschaften kann dieses Gefühl auftreten. Manche Paare wechseln zwischen Hass und Liebe und manchmal verwandelt sich Liebe auch in Hass oder in eine sogenannte Hassliebe. Am Ende steht dann häufig die Trennung.

So kann Hassliebe entstehen

Wir können unseren Gefühlen manchmal nicht ganz trauen, gerade dann, wenn es um Liebe geht. Wer beispielsweise kurz vor seinem ersten Fallschirm-Sprung einem Menschen zum ersten Mal begegnet, verbindet die Aufregung, die Euphorie und die positiven Gefühle in Bezug auf den Sprung automatisch mit diesem Menschen. Würde man diesem Menschen im Fast-Food-Restaurant gegenübersitzen, während er gerade versucht, einen XXL-Burger zu essen, wäre die Euphorie vermutlich weitaus kleiner. So kommt es, dass man „Liebe“ verspürt, wo in einem anderen Kontext eher „Hass“ dominieren würde.

Wenn Liebe aus falschen Motiven eingegangen wird

Ein weiterer Auslöser kann darin bestehen, dass die Beziehung aus den falschen Motiven heraus eingegangen wurde. Vielleicht wollte der Partner oder die Partnerin einfach nicht allein sein und hat an die Partnerwahl keine großen Ansprüche gestellt. So kommt es, dass zwei Menschen zusammenkommen, die eigentlich nicht zusammenpassen. Es entsteht eine Hassliebe.

Wenn aus Eifersucht eine Hassliebe entsteht

Man spricht aber auch dann von Hassliebe, wenn in eine intensive Liebesbeziehung Gefühle von Eifersucht treten. Kleinste Auslöser führen zu extremen Auseinandersetzungen. Aus Liebe wird Hass und aus Hass wieder Liebe. On und Off.

Liebe und Hass gehen immer Hand in Hand

Ich behaupte, dass jeder, der liebt, sich auch mit dem Gefühl des Hasses vertraut machen muss. Denn dort, wo man sein Herz öffnet, entsteht schnell Raum für Verletzungen. Hassen kann nur der, der auch liebt. Denn Hass ist eng verbunden mit weiteren Gefühlen wie Enttäuschung, Schmerz, Verlustangst, die wiederum nur dann entstehen können, wenn man einem Menschen sehr nah ist.

Hass als wichtigste Voraussetzung für den Selbsterhalt

Vielleicht erstaunt es Sie: Am Ende dieser Überlegung bleibt ein positives Fazit. Wer hasst, der kämpft nämlich gleichzeitig gegen Gefühle wie Verletzungen und Enttäuschungen an. Der Selbsterhaltungstrieb ist aktiviert. Hass zeigt, dass Sie Ihren Gefühlen nicht aus dem Weg gehen, nichts verdrängen, sondern die Emotionen annehmen, sich ihnen stellen und sogar etwas dagegensetzen. Behalten Sie dies immer im Kopf, wenn das nächste Mal Hass in Ihnen aufsteigt.